Als ich vor einigen Jahren wieder angefangen habe zu zeichnen, war meine größte Herausforderung das „weiße Blatt“. Autoren kennen dieses Problem auch: die erste Seite, der erste Satz – wie anfangen? Was schreiben?
Als Kind und auch später habe ich viel gezeichnet, alles mögliche, Tiere, Menschen, Blumen, was immer mir gefiel. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, sondern einfach losgekritzelt.
Schon seit Jahren habe ich mir immer wieder Skizzenbücher gekauft, weil ich zum einen Bücher liebe, zum anderen wollte ich schon lange „mal wieder mit dem Zeichnen anfangen“.
Eigentlich konnte ich es, ich habe noch stapelweise Zeichnungen aus meiner Kindheit (meine Mama hat fast alle aufbewahrt).
Ich hatte zahllose Stifte aller Art, vom Bleistift über den Tusche-Fineliner bis zum Füller und natürlich besagte Skizzenbücher: wundervolles Papier, schöner Einband, verschiedene Größen – kurzum: ich hatte alles, womit und worauf ich gerne Zeichnen würde.
Ja, würde. Es gab dieses Problem – das wundervolle Buch. Das schöne Papier. Ich hatte das Gefühl, diese perfekten Bücher würden zerstört, wenn ich darin zeichnete und meine Zeichnungen nicht „gut“ waren.
Was also tun? Ich wollte doch so gerne wieder zeichnen!
Ich habe dann damit begonnen, digital zu zeichnen – so konnte ich die „schlechten“ Skizzen einfach wieder löschen. Keine gute Idee, sind doch die weniger gelungenen Zeichnungen die besten Lehrmeister. Also habe ich mich getraut und eines der Skizzenbücher verwendet – was für eine Überwindung! Aber es wurde gar nicht so schlecht 😉
Hier meine Tipps, wie Du die Angst vor dem weißen Blatt in deinem Skizzenbuch überwinden kannst:
- Auf die erste Seite schreibst Du einfach Deinen Namen und Deine Adresse. Das kannst Du jetzt noch ein wenig ausschmücken, indem Du zum Beispiel einige Stifte und Farben ausprobierst und immer dazu schreibst, was Du da verwendet hast. Voilà – erste Seite gefüllt!
- Du beginnst nicht auf der ersten Seite, sondern irgendwo mittendrin. Schlag’ einfach Dein Skizzenbuch auf und leg’ los.
- Eine weitere Möglichkeit ist es, ein farbiges Skizzenbuch zu besorgen. Komischerweise wirkt getöntes Papier nicht so einschüchternd wie weißes.
- Verwende statt eines Skizzenbuches ein Skizzenheft. Das hat nicht so viele Seiten und wirkt nicht so wertig. Auch Skizzenhefte gibt es mit gutem Zeichenpapier.
- Zeichne auf Zettel, Postkarten, Papierservietten, irgendwas, das nicht so „wertvoll“ ist. Die Zeichnungen klebst Du ins Skizzenbuch.
Hast Du auch noch einen Tipp, wie Du die Herausforderung „weißes Blatt“ angehst? Dann schreib’ es mir gerne in die Kommentare.